Projektarbeit mit agilen Methoden

Im Folgenden möchte ich meine Erfahrungen mit einem am Ende des letzten Halbjahres durchgeführten Projekts beschreiben.

1. Genese: 

Im letzten Schuljahr habe ich hier und da einen Blick über den Tellerrand gewagt. Ich war zusammen mit einer Kollegin in der Villa Wewersbusch und habe unter anderem auch die Firma Mindmatters in Hamburg besucht, um einen aktuellen Einblick in die Arbeitswelt zu bekommen. Besonders hat mich der agile Ansatz interessiert. Im Anschluss an den Besuch habe ich begonnen, mich in die Themen „Agiles Arbeiten“ und „Agile Methoden“ einzulesen und überlegt, ob und wie man diese Konzepte und die dazugehörigen Methoden auf die Schule übertragen kann. Im Zuge meiner Recherchen bin ich auch auf das Buch von Christof Arn „Agile Hochschuldidaktik“ gestoßen, das ich sehr empfehlen kann. Philippe Wampfler hat schon 2016 eine Rezension zu diesem Buch geschrieben. Die Idee der „Agilität“, einer veränderten Haltung und vor allem der veränderte Fokus auf den Unterricht haben mich angesprochen, sodass ich mich entschlossen habe, dieses Projekt experimentell wie unten beschrieben, durchzuführen.

2. Projektstart & Themenfindung

Im April letzten Jahres erhielt ich folgende Nachricht eines Schülers über unser LMS:

Simon

Ein Thema der 7. Klasse ist die Ökologie, sodass ich diese Nachricht als Ausgangspunkt für das Projekt nehmen konnte. Zu Beginn habe ich mich mit den Schülern zusammengesetzt und das Projektvorhaben erläutert, (Grob-)Ziele besprochen und bin in das Thema mit der Nachricht des Schülers eingestiegen. Die Schüler stellten Fragen, die sehr vielfältig waren und die unterschiedlichsten Bereiche anrissen. Wir sprachen auch über Ökologie auf unserem Schulgelände, den angrenzenden Park, die Elbe, die Elbvertiefung, die Nordsee, Haie, Australien, Aga-Kröte als Invasor, Waschbären usw.. Sollten die Schüler aus dem Gespräch heraus ein Thema finden, das sie besonders interessiert, durften sie die Gruppe kommentarlos verlassen und eigene Recherchen am PC beginnen. Sollte das Thema weiterhin für sie ansprechend sein, war die Aufgabe, eine Leit-/ Problemfrage zu entwickeln, ein Lernprodukt grob zu skizzieren und das Projekt zu starten. Der Schüler der obigen Nachricht hatte schnell sein Thema gefunden, schloss sich mit zwei Freunden zusammen und begann zu arbeiten. Andere Schüler blieben länger sitzen und hörten zu. Andere verließen das Gespräch und kamen wieder, weil sich ihr Interesse im Zuge der Recherche nicht hielt. Es dauerte die gesamte Doppelstunde bis jeder versorgt war und die Schüler erste Infos recherchierten und an den Leitfragen arbeiteten.

3. Projektarbeit, agile Methode & Experteninterview

In der zweiten Doppelstunde habe ich zunächst eine Einführung in die Projektarbeit gegeben. Wer mehr über Projektdidaktik wissen möchte, findet bei Lisa Rosa weitere Informationen. Des Weiteren habe ich zwei agile Methoden eingeführt. Zum einen das Kanban Board (die Schüler haben sich zu  diesem Zweck für das zumpad & padlet als kollaboratives Tool entschieden) und zum anderen ein wöchentliches Standup, das ich in Umfang und Intention verändert habe.

Das Kanban Board hatte die Funktion, die Schüler bei der Planung zu unterstützen, in dem sie ihre Aufgaben und Ideen dort eintragen, systematisieren, ordnen und visualisieren. Es dient zudem als Vorbereitung auf das wöchentlich stattfindende Standup. Die Schüler veränderten das vorgefertigte Kanban (ursprünglich Todo,Doing,Done)  im padlet entsprechend ihren Bedürfnissen.

 

Als Lernbegleiter habe ich mit der Kanban Methode jederzeit die Möglichkeit (dabei ging es mir auch um die Zeit außerhalb des Unterrichts), einen Blick auf den aktuellen Stand zu werfen. Christof Arn schreibt in seinem Buch, dass agile Didaktik aus echter Interaktion besteht (S.19). Auch padlet und zumpad nach der Kanban Methode sind in diesem Sinne Interaktionen, mit denen ich feststellen kann, wo die Schüler stehen, ob der eingeschlagene Weg sinnvoll ist und wo es eventuell Probleme gibt, sodass ich im persönlichen Gespräch darauf eingehen kann. Nebenbei empfinden die Schüler es als sehr wertschätzend, wenn der Lehrer zu Beginn einer Stunde im Gespräch mitteilt, dass er sich zu Hause mit ihrem Thema beschäftigt hat.

Das Standup anhand des Kanban Boards zu Beginn einer Stunde hatte die Intention, die gesamte Klasse über den Stand verschiedener Projekte zu informieren und reflexiv zu betrachten.

Standup

Dabei lag der Fokus nicht auf inhaltlichen Aspekten. Intention war es, die eigene Arbeit zu beschreiben und mit Unterstützung der Klasse zu reflektieren. Es ging um Zieldefinitionen für die nächste Woche und auch darum, kritisch zu überlegen, warum Ziele in der letzten Woche nicht erreicht wurden, welche Probleme entstanden sind und wie mögliche Lösungsansätze gestaltet sein können. Oftmals standen Gespräche über Methoden im Vordergrund (s.u.). Die Schüler haben sich relativ schnell an das Standup gewöhnt und empfanden es als hilfreich. Während ich zu Beginn noch lenkend teilgenommen habe, habe ich mich im weiteren Verlauf mehr und mehr zurückgezogen. Auch wenn die Schüler es nicht so empfanden, denke ich jedoch, dass meine Anwesenheit eine gewisse Kontrollfunktion für die Schüler darstellte. Das galt es zu vermeiden!

Zu guter Letzt haben die Schüler noch einen Arbeitsauftrag erhalten, der die verschiedensten Kompetenzbereiche der KMK Strategie Bildung in der digitalen Welt anriß. Das Projekt sollte einen konnektivistischen Charakter haben, sodass eine Vorgabe von mir ein kurzes Experteninterview zum jeweiligen Thema darstellte. Allerdings mussten die Experten mit digitalen Medien kontaktiert werden, woraus sich verschiedene Aufgaben für die Schüler ergaben:

  • Wo und wie finde ich Experten?
  • Auf welchem Kanal kontaktiere ich den Experten?
  • Wie kontaktiere ich einen Experten (Nettiquette)?
  • Welche Fragen eignen sich?
  • uvm.

Die Schüler gingen ganz unterschiedlich an die Aufgabe heran:

  • Sie recherchierten/ googelten nach Experten und schrieben diesen eine Email.
    • Dies funktionierte relativ gut und es gab Rückmeldungen (zusammengefasste Emailkonversation von einer Schülergruppe in diesem zumpad)
  • Sie recherchierten/ googelten nach Experten und riefen Sie an.
    • Dies funktionierte ebenfalls gut und es ergaben sich Telefoninterviews.
  • Sie recherchierten/googelten nach Experten und baten sie vorgefertigte Fragen im zumpad zu beantworten.
    • Hier waren die Rückmeldungen sehr ambivalent:
      • Die Aga-Kröten Gruppen hatte weniger Erfolg bei ihren Anfragen mittels zumpad.
      • Die Gruppe Elbvertiefung hatte mehr Erfolg (wobei wir auch hier eine Diskussion über das Copy & Paste der Herren entbrannte).
  • Sie recherchierten in sozialen Netzwerken (Facebook & Twitter)
    • Rückmeldungen der Schüler waren weniger positiv. Sie empfanden es als mühsam.
    • Ein Schüler meldete sich selbständig und mit Klarnamen auf Twitter an , was wir kritisch diskutierten.

Insgesamt trug diese Aufgabe zur Kompetenzentwicklung im Sinne der KMK Kompetenzen bei. Viele Schüler hatten bislang noch kein Experteninterview auf diese Weise durchgeführt. Schon die Recherche (Womit? & Wie?) nach Experten und die kritische Betrachtung (Ist das ein Experte oder nicht?) war spannend zu verfolgen. Auch der Umgang mit Ablehnung und den leeren zumpads sowie die Einordnung dessen war ein sehr lehrreicher Prozess. Auf der anderen Seite gaben die Schüler auch nicht auf, nutzen meistens auch einen zweiten Kanal und hatten sichtlich Spaß an der Kontaktaufnahme mit (fremden) Experten und der Kollaboration.

4. Was ist nun das agile (bewegliche) an diesem Projekt?

Wir kennen alle die Unterrichtsvorbereitung nach Plan. Zum Zeitpunkt X wird Y gemacht um Z zu erreichen. Die agile Didaktik sieht an dieser Stelle nicht die Unterrichtsplanung und -vorbereitung als zentral an, sondern die Entscheidungen im Moment des Unterrichts (S.22).

Fokus Agile Didaktik

Es ist dann etwas zu tun, wenn durch die Interaktion mit Schülern Lernprozesse sichtbar werden und diese verschiedene didaktische Entscheidungen erfordern.Arn sagt dazu: „Wer sich auf echte Kommunikation einlässt, wird beweglich reagieren müssen und wollen.“ (S.19).

Agilität bei der Themenfindung

Das Projekt war von Beginn an sehr offen angelegt und wurde durch die Interaktion mit den Schülern (durch UNSERE Fragen- denn auch ich hatte Fragen und verstand mich besonders in Bezug auf die Elbvertiefung als (Mit-)Lernender) gelenkt. Besonders die Themenfindung zu Beginn bereitete mir zunächst Kopfzerbrechen, da nicht absehbar war, wo die Fragen der Schüler hingehen werden. Ein breites Fachwissen ist dafür unerlässlich. Für mich ging es im Vorfeld nicht darum, die richtigen Impulse zur richtigen Zeit zu setzen, um damit das Gespräch in die von mir festgelegte Richtungen zu lenken, sondern darum, in dieser Phase die richtigen Informationen bereit zu haben, sodass das anfängliche Interesse bestehen bleibt.

Agilität während des Projekts

Die Gruppe der Elbvertiefung durchlief während des Projekts einige Wendungen, sodass ich an diesem Beispiel das Prinzip der agilen Didaktik erläutern möchte. Zunächst entschied sich die Gruppe dafür als Lernprodukt eine Power Point zu erstellen. Im Laufe der Recherchen ergaben sich mehrere Teilaspekte, für die sich die Schüler interessierten:

  • Ökologische Folgen der Elbvertiefung für das Alte Land
  • Zukunft des Hamburger Hafens ohne Elbvertiefung
  • Schierlings-Wasserfenchel
  • Auswirkungen auf Flora und Fauna entlang des Elbverlaufs

In den Gesprächen mit der Gruppe stellte sich heraus, dass die Schüler drei Probleme hatten und Lern- und Arbeitsprozesse stockten.

  1. Sie fanden nicht das Material, das sie zu Bearbeitung benötigten, sodass ich hier helfen musste (Suchstrategien entwicklen/ Links zur Verfügung stellen). An dieser Stelle sei gesagt, dass die Schüler nicht zu mir kamen und erklärten, dass sie Schwierigkeiten hätten, Material zu finden und den Sachverhalt zu erschließen, sondern dass sich diese Probleme in der direkten Interaktion mit den Schüler herauskristallisierten.
  2. Die ausgesuchten Schwerpunkte waren derart komplex, dass sie schon früh aufgrund der Informationsfülle Schwierigkeiten bekamen respektive sich in Einzelheiten verloren, die keine Relevanz hatten. Eine eigene Schwerpunktsetzung gelang nicht.
  3. Jeder Schüler entdeckte für sich bei den ersten Recherchen interessante und bearbeitenswerte Teilaspekte der Elbvertiefung (s.o.). Die Informationsfülle und die Komplexität der Themen und die draus entstehenden Konsequenzen für die Gruppe verursachten eine gewisse Missstimmung. Gemeinsam kamen wir an den Punkt, wo eine Fokussierung auf maximal zwei Teilaspekte eine Erleichterung wären. Die Diskussion, welcher Aspekt nun wegzulassen ist, brachte kein Ergebnis. Ich nahm mir ein Papier und entwarf ein Placemat für die Gruppe. Jeder Schüler sollte sein persönliches Hauptargument aufschreiben und erklären, warum sein Thema besonders wichtig für ihn ist. Es stellte sich heraus, dass der Vater eines Schülers im Hafenbetrieb tätig ist. Der Schüler hatte ein persönliches Interesse daran zu erfahren, wie es mit Hafen weitergeht, wenn die Elbvertiefung nicht kommen sollte. Es ging im schlichtweg darum zu wissen, ob sein Vater evtl. arbeitslos werden würden. Dieser sehr emotionale Moment führte dazu, dass die Schüler sich nun sehr schnell auf einen Schwerpunkt einigen konnten (ein weiterer kam später noch hinzu).
  4. Als Lernprodukt einigten sich die Schüler auf eine ppt. Im Verlauf des Projekts kam die Frage auf, wie sich der Wasserpegel (Ebbe & Flut) nach der Elbvertiefung ändert. Um diesen – nicht unerheblichen- Aspekt darzustellen, entschloss sich die Gruppe, ein Vorher/Nachher-Modell zu entwerfen, um dies anschaulich darzustellen. Es ist aus meiner Sicht durchaus vertretbar, dass sich die Gruppe im Verlauf dazu entschlossen hat, ihr Lernprodukt mit dieser anschaulichen und kreativen Lösung zu erweitern. Allerdings war hier ein kritische Auseinandersetzung notwendig, um zu gewährleisten, dass das Produkt in Aufwand und Umfang im Rahmen der Vorgaben auch zu realisieren ist.

Ein weiteres Beispiel für eine didaktische Entscheidung, die sich aus dem Moment heraus ergab, betraf die gesamte Klasse. Um die Bedeutung und Folgen von Bioinvasoren oder Wegfall eines Räubers an der Spitze der Nahrungskette verstehen zu können, ist ein ökologisches Grundverständnis notwendig. Ich hatte nicht das Gefühl, dass die eingangs von mir erläuterten ökologischen Aspekte verinnerlicht und vertieft wurden, sodass ich für die gesamte Klasse einen kurze Plenumsphase einbaute und eine vertiefende Übung an die Schüler gab, um die weitere Arbeit zu erleichtern.

Lernprodukte:

Die einzelnen Gruppen entwickelten im Verlauf des Projekts unterschiedliche Lernprodukte. Angefangen von einer ppt, über ein Modell, ein Lernvideo oder ein Podcast uvm.. Als notwendig und mühsam gestaltete sich die Erarbeitung von Kriterien zu Bewertung dieser Produkte. Zusammen mit den Schüler entwickelte ich in jeder Gruppe, angepasst an das Lernprodukt, Kriterien zur Bewertung im Laufe des Projekts.

Fazit:

Grundsätzlich wurde das Projekt von den Schülern und mir als positiv bewertet. Wir haben gemeinsam tolle Erfahrungen gemacht und viel gelernt (auch ich von den Schülern). Auch die agilen Methoden empfanden alle hilfreich. Besonders die Standups, also das Strukturieren, Visualisieren und Diskutieren von Aufgaben und Zielen war sehr hilfreich und ergaben oftmals eine gehaltvolle Diskussion. Besonders positiv ist mir bei den Standups aufgefallen, dass Schüler gezielt (methodische) Fragen stellten (Wo hast du die Informationen her? Wie habt ihr die Experten kontaktiert?), um daraus Konsequenzen für die eigene Arbeit zu ziehen und sich Ideen zu holen. Die Fragen zeigten aber auch, wo die Schüler Bedarf hatten und wo ich (evtl.) nachfragen musste.

Aus Lehrersicht ergaben sich folgende Probleme/ Hindernisse:

  1. Ich habe aufgrund des agilen Charakters und der veränderten Haltung meinerseits (viel häufiger als sonst die Interaktion suchen statt abwarten bis Fragen kommen) sehr viel mit Schülern gesprochen, mir ihre Gedanken und Lernwege vorstellen lassen. Diese 90 Minuten Stunden empfand ich als wahnsinnig anstrengend und war regelrecht platt. Mein Anspruch war es, den Schülern bei Fragestellungen zu helfen, z.B. schnell geeignete Grafiken und Texte finden, die einen Sachverhalt anschaulich ergänzend erklären. Zudem habe ich versucht, durch Fragen Tiefgang zu erzeugen, damit am Ende auch ein „ordentliches“ Produkt steht. Dieses permanente Einlassen und Zuhören schlauchten. Während ich in vorgeplanten Stunden – und hier grenzt sich die Plan-Didaktik von der agilen Didaktik ab, weiß wann die Schüler was machen, ergaben sich hier immer wieder aufs Neue Diskussionen, die inhaltlich und zeitlich nur schwer abzuschätzen waren.
  2. Gelegentlich verbrachte ich auch mal eine Viertelstunde bei einer Gruppe. Latent herrschte immer ein schlechtes Gewissen vor, den anderen Gruppen nicht gerecht zu werden.
  3. Die durchzuführenden Experteninterviews waren für die Schüler absolutes Neuland. Hier gab es viele Fragen, die es zu klären gab (oftmals die selben), sodass ich beim nächsten Mal ein Peer-Tutoring installieren muss, um mich zu entlasten.
  4. Die gemeinsame Erarbeitung der Kriterien zum Lernprodukt sowie die Hilfe bei Erstellung des Produktes waren ebenfalls sehr intensiv. Besonders bei der Erstellung von Podcast und Lernvideos ergaben sich viele Fragen hinsichtlich der technischen Umsetzung. Erfreulicherweise zeigten sich schon viele Siebtklässler sehr versiert und konnten mich unterstützen.
  5. Der Umfang des Projektes war sehr großzügig bemessen. Wir hatten zwei Doppelstunden pro Woche, sodass bis zu den Ferien genügend Zeit bestand. Da ich die Klasse noch in Sport hatte und sich die Zeit doch irgendwann dem Ende neigte, haben wir gemeinsam beschlossen, eine Doppelstunde Sport zunächst für die Beendigung des Projekts zusätzlich zu nutzen (um später Biologiestunden wieder zu Sportstunden umzugestalten). Aus Schülersicht toll, denn das zeigt, dass die Begeisterung für diese Projekt vorhanden war. Aus Lehrersicht sehe ich hier dringend Bedarf nach Lenkung und Einschränkung, da dieses switschen der Stunden im Regelfall nicht möglich ist. 
  6. Ich möchte niemanden etwas vormachen! Es gab viele positive Aspekte in diesem Projekt. Es gab aber die Momente, in denen ich Schüler zum Arbeiten bringen musste, genervt von Trödelei war usw.. Ja, auch das gab es und wird es immer geben!

 

Ich freue mich auf konstruktive Kritik und Tipps zu weiteren Gestaltung von Projektarbeit.

 

*Im Sinne einer zeitgemäßen Bildung halte ich es auch für wichtig, Firmen zu besuchen, um einen Einblick in die Arbeitswelt und Arbeitsweisen zu bekommen. Dazu in einem späteren Blog mehr.

 

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4 Gedanken zu „Projektarbeit mit agilen Methoden“

  1. Lieber Thorsten, ich finde es ausgezeichnet. Das Projekt, den Ansatz, die Beschreibung der Durchführung und auch deine Auswertung!
    Ich habe folgende Einzelheiten zu feedbacken:

    Die Formulierung der „Forschungsfrage“ und des dazu passenden Arbeitsvorhabens mit „Produkt“ muss von Anfang an viel mehr Zeit gewidmet werden, als du dachtest. Das wäre übrigens der Inhalt des 1. Standups – nicht erst die Todo-Liste! Die ist ja schon auf der operativen Ebene. ich habe in meinem Globalen Lernen Heft im Materialteil einen Arbeitsbogen zu Forschungsfrage-Arbeitsvorhaben, den ich mit den SuS VOR der Aufstellung von Frage und Vorhaben bespreche.
    Dieser:
    https://shiftingschool.wordpress.com/papiere/das-problem-beim-lernen-sind-die-fragen1/
    Der dient dann auch als Checkliste beim 1. „Standup“, wo die Fragen und Vorhaben im Plenum ausgetauscht werden. Das ist bei mir das erste Peer2Peer-Plenum. Denn oft gelingen Vorhaben wegen der Nichtpassung der Frage/Vorhaben. Siehe die Probleme der Elbvertiefungsgruppe. Die du dann aber agil zum Glück bearbeiten helfen konntest. Da ist ganz zentral und eine großartige Idee gewesen, das, was ich den „persönlichen Sinn“ nenne, anzusprechen: Welche Beziehung haben die TN des Teams zum Gegenstand? Warum interessiert es sie? – Das mache ich schon am Anfang mit dem Austausch und der Verdeutlichung/Verbesserung der Forschungsfragen über ZUM-Pad im Plenum für alle! Denn auch die, deren Vorhaben nicht vor die Wand führt, profitieren davon, sich klar zu machen, was sie beim Lernen antreibt. Es bringt auch noch mal Anschub.

    Ich finde die digitalen Werkzeuge/Medienformen gut. Auch und besonders als Aufgabe bei der Findung von Experten. Allerdings erschwert das natürlich, wenn man ALLES – digitales, projektmethodisches, UND das Selbstfinden der Materialien gleich in der ersten Pilotrunde (für Schüler und Lehrer gleichermaßen neu) zusammen machen möchte. Ich würde beim ersten Mal immer eine Fülle von möglichen Materialien und Experten geben. (Kann man was von brauchen, muss aber nicht.) Denn zu einem Oberthema (komplexen Gegenstand) gibt es ja vorausschaubare beliebte Fragen/Themen, die ja auch als Anregung dienen können. (Kann, aber muss nicht heißt das immer für die SuS!) Die Beliebtheit des „agilen“ in der Wirtschaft ist ganz lustig. Weil es einfach nur ein anderer Begriff ist für die seit Dewey bekannte Idee vom situativen (bzw. situierten) Lernen – d.h. natürlich auch, dass der Lehrer je nach nicht immer vorhersehbarer Situation sich unterschiedlich verhalten muss. Das ist grundlegend beim Projektlernen. Daher muss ich über die „Neuerfindung“ des „Agilen“ in der Wirtschaft immer bisschen schmunzeln. Und jetzt kommt’s wieder zurück in die Erziehung – ok, sei’s drum. Die Wege der sozialen Evolution sind unergründlich …

    Auf jeden Fall ist dein Bericht (und das, worüber du berichtest) das beste, was mir seit langen untergekommen ist. ich werde es noch weiter verbreiten!

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    1. Liebe Lisa,
      vielen Dank für dein Feedback!
      Ja, ich gebe dir recht. Die Erstellung der Leitfrage bedarf mehr Zeit und die Idee, das 1. Standup dafür zu nutzen, finde ich gut! Das Problem der Gruppe Elbvertiefung wäre mit einer passgenauen Leitfrage wohl nicht entstanden. Auch im Abitur bei den PLs sehe ich immer wieder, dass die SuS Probleme bei der Erstellung einer Leitfrage habe. Denke, dass wir uns als Schule (ich mir) mehr Zeit genau für diesen Aspekt nehmen sollten!

      Ich habe auch geschrieben, dass ich nach den Stunden regelrecht „platt“ war. Das lag sicher auch daran, dass ich mit den Schülern nach Material/ (verständlichen) Seite gesucht habe. Das muss zwingend vorentlastet werden. Zum einen aus
      zeitökonomischen Gründen, aber auch, um die Schüler und mich zu entlasten. Das Projekt wäre sicherlich früher beendet gewesen.Es war dann doch sehr komplex!

      Experten vorgeben ist ebenfalls eine gute Idee. Natürlich ging es bewusst um das Suchen und Finden von Experten, aber das kann ich auch beim nächsten Projekt einbauen und so die Komplexität reduzieren!

      Liebe Lisa, vielen Dank für die Tipps (und virtuellen Blumen)! Ich werde sie umsetzen und berichten!

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  2. Ich lese deinen Blogbeitrag gerade auf der Rückfahrt von der gemeinsam genossenen Wes 4.0.

    Ich wollte Dir nur den Tipp geben, dass man für Projektarbeit auch sehr gut das Tool „Trello“ nutzen kann. Vielleicht probierst du es bei der nächsten agilen Reihe mal aus.

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